Lažany
LAŽANY – Anhöhe U Lipky (315 m ü. M.)
Das Dorf Lažany liegt auf einer Höhe von 270 m ü. M. in der fruchtbaren Landschaft der Isertalsenke, einige Kilometer nordwestlich von Turnov. Das Zentrum des Dorfes wird von einem nach Süden offenen Becken gebildet. Die niedrige Anhöhe U Lipky, auf der Sie sich jetzt befinden, liegt an der Nordseite des Dorfes und bietet einen schönen Blick auf die Umgebung, insbesondere auf den Ještěd-Kamm mit der Region Podještědí und dem Böhmischen Paradies.
Im Jahr 2023 hatte das Dorf 95 Hausnummern und 235 Einwohner. In seinem Zentrum befinden sich ein Dorfplatz und ein Wasserreservoir der Feuerwehr, das im Sommer als Schwimmbad dient. Bemerkenswert sind ein Steinkreuz aus dem Jahr 1821 und ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen hiesigen Bürger, das am Rande des Dorfes errichtet und 1921 feierlich enthüllt wurde.
Die erste schriftliche Erwähnung der Siedlung stammt aus dem Jahr 1397. Ursprünglich war es ein typisch landwirtschaftliches Dorf, das für den Anbau von Obst und Gemüse berühmt wurde. Auch die Umgebung des heutigen Lažany besteht aus Obstplantagen, in denen 1965 eine Mosterei errichtet wurde – das heute bekannte Unternehmen Moštovna Lažany.
Bis in die 1980er-Jahre stand an dieser Stelle eine jahrhundertealte Linde, unter der sich die Einheimischen gerne trafen. Als sie dem Feuer zum Opfer fiel, wuchsen aus ihren Wurzeln neue Bäume. Anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der unabhängigen tschechoslowakischen Republik pflanzten die Bürger von Lažany in ihrer unmittelbaren Umgebung den Baum der Republik – eine Herzlinde. Das Gelände wurde 2020 mit Sträuchern begrünt und mit Bänken versetzt.
Während des Preußisch-Österreichischen Krieges 1866 stationierte die österreichische Artillerie an dieser Stelle ihre Geschütze, und die Soldaten warteten unter der Krone der alten Linde auf die von den Dlouhé Mosty (Langenbruck) rückende preußische Armee. Als es ankam, brach ein Artilleriegefecht aus und die österreichischen Soldaten mussten ihre Stellungen räumen. Die Preußen drangen in das Dorf ein und plünderten, was essbar war. Die Ernten auf den Feldern um Lipka wurden vollständig zertrampelt und durch Artilleriegeschosse zerstört.
Wenn Sie sich umschauen, bietet sich Ihnen ein schöner Blick auf die hiesige Landschaft. Zu Ihrer Linken sehen Sie den Ještěd, auf dessen Gipfel das berühmte Hotel des Architekten Karel Hubáček in Form eines rotierenden Hyperboloids steht, dann das neugotische Schloss Sychrov mit seinem weitläufigen Park, und rechts sehen Sie den Hügel Kopanina mit einem 18 Meter hohen Aussichtsturm, die barocke St.-Georgs-Kirche in Jenišovice und noch weiter entfernt den Wächterberg des Böhmischen Paradieses Kozákov. Bei gutem Wetter kann man im Hintergrund das Riesengebirge sehen. Rechts von Kozákov erhebt sich der Berg Tábor, gefolgt von Vyskeř mit seiner Empire-Kapelle auf dem Gipfel, weiter folgen die Kirche des Heiligen Philipp und Heiligen Jakob in Dorf Všeň und der mythische Hügel Mužský.